Jahrestagung 2023 (21.-22.09.2023)

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Demokratiebildung und Zivilgesellschaft im Kontext nachhaltiger Entwicklung: Welche Wirkung erzielen Hochschulen in ihrer Region?

Auch in diesem Jahr wird das Hochschulnetzwerk Bildung durch Verantwortung eine Jahrestagung ausrichten und bietet somit eine Plattform, sich Hochschul- und zivilgesellschaftsübergreifend als Akteur:innen zu vernetzen und ganzheitliche Bildungs- und Forschungsansätze zu diskutieren und weiterzuentwickeln. In 2023 freut sich die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde darauf, als Austragungsort zu fungieren. Die Registrierung zur Teilnahme kann ab mitte März erfolgen. Das Programm wird erarbeitet und zeitnah kommuniziert. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Im Fokus der Jahrestagung steht die Hochschule als Lernort für Demokratie und Nachhaltigkeit. In Zeiten, in denen autoritäre Tendenzen in Deutschland und anderen Ländern erkennbar sind, ist die Entwicklung eines demokratischen Bewusstseins wichtiger denn je. Im Rahmen einer zeitgemäßen Lernkultur, die Studierende zunehmend als partizipative Bürger*innen, kritisch reflektierende und transformativ gestaltende Persönlichkeiten ausbilden möchte, sollten demzufolge die Themen Demokratiebildung, Zivilgesellschaft und Nachhaltigkeit ein größeres Gewicht in der Hochschulbildung bekommen.

Die Herausforderungen in Metropolen und städtischen Räumen unterscheiden sich von denen im ländlichen Raum. Vielen ländlichen Regionen droht die Gefahr, in den nächsten Jahren von Strukturen der Daseinsvorsorge, Digitalisierung und wirtschaftlicher Entwicklung abgehängt zu werden. Urbane Räume kämpfen mit teuren Mieten, Luftverschmutzung, Lärmbelastung und Gentrifizierungsprozessen. Gleichzeitig müssen sich sowohl der ländliche als auch der urbane Raum den Herausforderungen einer sozial-ökologischen Transformation stellen und sind in hohem Maße von einer aktiven Bürger*innenbeteiligung und einer demokratischen Stärkung der Zivilgesellschaft abhängig. Hochschulen sollten diese Herausforderungen und gesellschaftlichen Transformationsprozesse aktiv begleiten und die Ziele nachhaltiger Entwicklung ganzheitlich in Forschung, Lehre und Transfer vorantreiben.

Demokratiepädagogische und gemeinwohlorientierte Ansätze wie bspw. Service Learning, Social Entrepreneurship oder Community Partnerships lassen sich gut in eine zukunftsfähige praxis- und gesellschaftsorientierte Lehre einbinden und sind für die sozial-ökologische Transformationsforschung wichtige Bausteine. Studierende lernen aktive, integrierte Problemlösungen in sozialen, kulturellen, ökologischen und ökonomischen Handlungsfeldern kennen und wenden ihre im Studium erworbene Kompetenzen direkt im Rahmen praxisbezogenen Engagements an. Dadurch entstehen lebendige neue Lehrformate und Forschungsdesigns, die sich an einer ganzheitlichen Ethik orientieren und in denen Menschen die Umwelt als gleichrangige Mitwelt begreifen und innovative Lösungen erarbeiten.

Ziel der Tagung ist es, die Entwicklungen im Bereich der Forschung, der Lehre und des Wissenstransfers zwischen Hochschulen und Zivilgesellschaft in Bezug auf die oben angerissenen Themenfelder aufzuzeigen, zu evaluieren und strategisch weiterzuentwickeln.

Zentrale Leitfragen sind:

  • Mit welchen konkreten Zielen und Ansätzen kann der Wissenstransfer zwischen Zivilgesellschaft und Hochschulen gestaltet werden? Welche aktuellen Forschungsergebnisse gibt es in diesem Feld?
  • Wie kann die gesellschaftliche Verantwortung von Hochschulen im Zuge der sozial-ökologischen Transformation kooperativ gestaltet, ausgeweitet und umgesetzt werden?
  • Welche Lehr-Lernformate können einen Beitrag zur Sensibilisierung junger wie älterer Erwachsener für demokratische Willensbildungsprozesse leisten? Welche didaktischen Gestaltungsparameter versprechen dabei eine Wirksamkeit?

Drei Formate haben wir für Einreichungen vorgesehen und möchten insbesondere auch zivilgesellschaftliche Institutionen einladen, sich an der Tagungsgestaltung inhaltlich zu beteiligen. Hochschulen, die Kooperationen zur Zivilgesellschaft leben und mit Inhalt füllen, sind explizit aufgerufen, die Impulsforen zu füllen.

Aus den Einreichungen zu folgenden Beitragsformen entwickeln wir das Tagungsrogramm, ergänzt durch weitere Formate und Speaker*innen. Dieses wird dann hier veröffentlicht.

Impulsforum – Einzelbeiträge – Forschungsarbeiten und Lehrmodule (30 Minuten)

Sie präsentieren ihren Impuls im Rahmen von 15-20 Minuten + 10 Minuten für offene Fragen und Diskussion. Einzelbeiträge werden in thematischen Sessions zusammengestellt.

Hacks, Poster und kreative Ideen (15 Minuten)

Hier sind passende kreative Darstellungsformen erwünscht (haptische Modelle, Videos, Prototypen, Storytelling, gern in Verbindung mit einem Poster, etc.), die Fragen oder Herausforderungen aus dem Bereich des Service Learning bzw. des gesellschaftlichen Transfers mit spielerischen und/oder innovativen Lösungen bearbeitet oder auch typische Ansätze auf den Kopf gestellt und neue Ideen entwickelt haben.

Diskurswerkstatt (90 Minuten)

In einer Diskurswerkstatt können Sie ein gemeinsames Thema aus mindestens zwei und höchstens vier Beiträgen/Perspektiven beleuchten, diskutieren und vertiefen. Diskurswerkstätten lassen Raum für gemeinsame Diskussionen und die Erarbeitung von Ergebnissen. Sie werden moderiert und erlauben es, Formate aus Hochschule und Zivilgesellschaft zusammenzubringen.

Bei der Organisation der Diskurswerkstätten behält sich die Programmkommission vor Beiträge aus den übrigen Formaten in Absprache mit den Einreicher*innen zuzuordnen, da erst in der Übersicht der Gesamteinreichungen eventuelle inhaltliche Synergien erkennbar sind. Hier soll insbesondere ein spannender Austausch moderiert werden, der zukünftige Zusammenarbeiten und Kooperationen aufzeigt.

Anmeldung und weiterführende Informationen finden Sie auf der Tagungswebsite